Mehr als andere Reiseveranstalter bekommen Studienveranstalter die Auswirkungen politischer Probleme zu spüren. Das machte Studiosus-Geschäftsführer Peter-Mario Kubsch bei der Vorstellung der Jahreskataloge 2013/14 klar. Dem Münchner Studienreise-Spezialisten hat der arabische Frühling des Nahost-Geschäft verhagelt. Bis heute hat sich Ägypten nicht erholt. Mit 406 Gästen liegt das klassische Studienreiseziel noch hinter einem anderen Klassiker: Griechenland, früher einmal Spitzenreiter unter den Studienreise-Zielen, konnte gerade mal 770 Studiosus-Gäste verzeichnen, ganze 38 mehr als der „Shooting Star“ Birma. Die anhaltende Verunsicherung über die Entwicklung im Nahen Osten und die Sorge über das iranische Atomprogramm bescherten auch Israel und Jordanien deutliche Rückgänge. Und Syrien, in dem mittlerweile ein erbarmungsloser Bürgerkrieg tobt, fiel ganz aus dem Programm. Bei soviel Unwägbarkeiten muss ein Veranstalter flexibel sein. Großenteils konnten die Einbrüche durch das Fernreisegeschäft kompensiert werden. Mit einem Plus von 14 Prozent setzte sich hier Indien als wichtigstes Zielgebiet durch, während Japan immer noch unter den Folgen der Atomkatastrophe von Fukushima zu leiden hat. Neue Ziele und neue Reisekombinationen sollen die Studiosus-Kunden bei Laune halten. So ist nach elf Jahren wieder Simbabwe im Katalog, die Innere Mongolei lässt sich auf einer NaturStudienreise erkunden und ganz neu ist Bangladesch im Programm in Kombination mit Sikkim. Indien wird in vielfältigen Formen angeboten – als Land- und Strand-Kombination, mit dem Zug und auch für Familien mit Kindern samt Kochkurs im Maharadscha-Palast.
Schon seit dem letzten Jahr stellt Studiosus alle Reisen zu Wasser und zu Land im Zielgebiet klimaneutral und der Veranstalter bietet seinen Kunden die Möglichkeit, dasselbe auch für ihre Flüge zu tun – auf eigene Kosten. Denn in München ist man davon überzeugt, dass „man sich auf die Reise machen muss, wenn man Kulturen erleben will“.
Um für die Kunden noch transparenter zu werden, wird der Studienreiseveranstalter ab sofort die Kundenbewertungen im Internet veröffentlichen. „Da wird nichts beschönigt oder weggelassen“, verspricht Kubsch, der sich über hohe Weiterempfehlungsraten freuen kann.