Erebos, der Gott der Finsternis, stand Pate für ein Spiel, das jeden, der es anfängt, gefangen hält. So sher, dass er alles andere vergisst, Sport, Freunde, Liebe und die Schule sowieso. Auch Nick ist infiziert und lässt niemanden mehr an sich heran, nicht die Mutter und nicht den besten Freund. Die virtuelle Welt hat ihn im Griff und lässt ihn die Wirklichkeit vergessen, ja schal erscheinen.
Was ist schon ein Basketballspiel gegen ein Ritterturnier, was eine
Englischstunde gegen die Abenteuer, die er als Sarius, der Dunkelelf,
zu bestehen hat? Und wer sind die anderen, die Gnome, Ritter, Elfen aus
dem Spiel in Wirklichkeit? Erst als das Spiel immer mehr in die Realität
überschwappt und Nick Aufgaben stellt, die er guten Gewissens nicht
erfüllen kann, erst als sein Freund schwer verunglückt und niemand weiß,
ob auch da Erebos dahintersteckt, kommt Nick zur Besinnung. Erst jetzt
ist er bereit, das Spiel zu bekämpfen und dem perfiden Geist, der es
erdacht hat, das Handwerk zu legen.
Dabei hilft ihm auch seine Liebe zu
Emily, die von Anfang an kühlen Kopf bewahrt hat. Gemeinsam mit ein paar
Internet-Freaks knacken sie das Geheimnis und kommen einer dramatischen
Geschichte auf die Spur.
Die Wienerin Ursula Poznanski spinnt in ihrem ebenso spannenden wie
faszinierenden Roman die Möglichkeiten von Second Life weiter. Erebos
ist ein interaktives Spiel, das auf alles reagiert, was der Spieler
macht – und es ist lebensgefährlich. Eine beängstigende Vision, von der
man nur hoffen kann, dass sie nicht so schnell (besser nie) Wirklichkeit
wird.
Info: U. Poznanski, Erebos, Loewe, 485 S., 14,90 Euro, ab 13