Ich hab‘s ja gewusst. Der Enkel ist kein geübter Autofahrer. Zu Hause in Freiburg ist er mit seinem Papa oder der Mama nur mit Rad oder Straßenbahn unterwegs, und nach Augsburg reisen Vater und Sohn per Bahn. Aber um nach Maria Alm zu kommen, fahren wir doch besser mit dem Auto. Schon kurz nach der Abfahrt wird‘s auf der Rückbank unruhig. „Wann sind wir denn da?“ hören wir in Abständen von zehn Minuten. Da hilft leider nicht einmal das spannende Hörbuch von Cornelia Funke. Im Gegenteil. Es ist zu spannend! Also legen wir erstmal eine kurze Verschnaufpause ein – für den Fahrer und die Mitreisenden. Breze und Würstchen stillen den Hunger und bessern die Laune. Und nach gut zwei Stunden ist das Ziel nicht mehr fern.
Der Cousin ist auch dabei
Der Sechsjährige springt aus dem Auto und ist wie verwandelt. Der Schriftzug in rot wird erklettert, noch ehe er sich auf die Suche nach dem Rest der Familie macht. Darunter auch sein fünfjähriger Cousin. Die sind beim Essen, sagt uns eine freundliche Rezeptionistin. Von da an gibt es kein Halten mehr. Kaum sind die beiden Cousins vereint, sind sie schon auf Entdeckertour.
Lauter verrückte Ideen
Genau darauf ist das Hotel TanteFrida auch eingestellt. Auf kleine Entdecker. Schon von außen ist es anders als alle anderen – mit einer übergroßen TanteFrida als Willkommen und einer Schaukel vor dem bekletterbaren Schriftzug.
Drinnen wuseln jede Menge Kids rum – zwischen 3 und 13 Jahren. Die einen zieht‘s zur Saftbar, die anderen in die Kletterhalle, zur Riesenrutsche oder zum Pool. Es ist immer was los bei TanteFrida, dieser abenteuerlustigen Person, die sich in einem eigenen Bilderbuch vorstellt und lauter verrückte Ideen verwirklicht hat wie Hängebrücke, Go-Kart-Bahn, Flying Fox…
Keine Zeit zum Basteln
Unsere beiden Jungs verschwinden am liebsten in der Kletterhalle. Da können sie stundenlang turnen. Gern setzen sie auch am Computer ein Puzzle zusammen oder malen mit einem magischen Stift.
Es sei denn, sie haben Hunger. Aber darben muss bei TanteFrida niemand. Und immer wieder locken Schleckereien wie am Nachmittag das Eis oder fruchtige Säfte. Da können sich die Kleinen auch allein bedienen. Und zum Abräumen kommt Iku, der freundliche Roboter. Nur beim Pool oder der Riesenrutsche sind wir Erwachsene gefragt. So ganz firm sind die Jungs noch nicht beim Schwimmen. Zu den Angeboten wie Malen oder Basteln haben sie keine Zeit. Viel lieber toben sie durchs Haus oder übers Gelände.
Kleine Auszeit mit Jolly
Ein Wunder, dass die Eltern oder Großeltern bei all dem Trubel doch noch ein paar ruhige Eckchen finden – in den Hängematten auf der Sonnenwiese oder – bei schlechtem Wetter – in den Ruheräumen beim Pool. Vielleicht auch auf dem Balkon. Noch schöner ist es allerdings, wenn sie sich auch mal verwöhnen lassen können – bei einer Massage zum Beispiel. Jolly (36) kommt aus Nigeria, lebt seit vielen Jahren in Wien und knetet meinen Rücken mit angenehmem Druck. Ah, so eine kleine Auszeit tut gut!
Lustige Details
Denn auch am Abend hört der Spaß nicht auf. Dafür sorgen die lustigen Details in den Zimmern und Gängen.
Alles außer langweilig ist die Devise in diesem kunterbunten Haus getreu dem Leitmotiv „Erwachsen sein kann man auch zu Hause“. Das gefällt natürlich den Kids. So sehr, dass sie kaum Lust haben, das Hotel zu verlassen. Dabei stehen rund ums Bilderbuch-Dorf Maria Alm die schönsten Berge Spalier.
Wandern und Rutschen
Und dank der HochkönigCard kommt man sogar kostenlos vom Ortszentrum mit der Kabinenbahn auf den Prinzenberg. Wir seilen uns von Kindern und Enkeln ab und wandern mit dem jüngsten Sohn zum aussichtsreichen Prinzensee.
Den Hochseilgarten lassen wir links liegen – ungern zwar, aber für diese Mutprobe fehlt uns die Zeit. Schließlich machen wir Familienurlaub und wollen so viel Zeit wie möglich mit allen zusammen verbringen. Dafür haben Mutter und Sohn beim Abstieg im Waldrutschenpark jede Menge Spaß, während der Pater familiae brav auf dem Wanderweg bleibt.
Viel Spaß beim Quiz
Spaß hat man allerdings auch im Hotel, wie uns die Enkel versichern. Und dazu eine Rundum-Verpflegung, die kaum Wünsche offen lässt. Selbst unser Teenie, die – altersgemäß – ihre eigenen Vorstellungen hat, kommt da auf ihre Rechnung.
Am letzten Abend beim Quiz ist sie mit Feuereifer dabei und eifersüchtig darauf bedacht, dass die Nachbarn nicht mithören, wie die Familie die Rätsel löst. Auch zwei der drei Brüder entpuppen sich ganz unverhofft als große Quizfreunde – und haben am Ende die Nase vorn. Stolz bei der großen Nichte, Jubel bei den Kleinen. Kein Wunder, dass nach ein paar Tagen der Abschied von der Tante schwer fällt.
Info Hotel EderFrida, Hochkönigstraße 31, 5761 Maria Alm, Österreich, Tel. 0043/6584/7738, Zwei Erwachsene und zwei Kinder zahlen für eine Nacht all inclusive 610 Euro.