Verwandte Seelen: Hansjörg Schertenleibs „Das Regenorchester“

Das Regenorchester(Buch)Autor: Hansjörg Schertenleib
Verlag: Aufbau-Verlag
Erschienen am: 2008-08
Seiten: 234
ISBN: 3351032374
Die erste Begegnung ist nicht viel versprechend. Die Frau in den Gummisandalen sieht aus wie siebzig, sagt: „Sie sind also der Schweizer, der seine Frau verloren hat“, und bittet den joggenden Schriftsteller ohne Umstände, ihre Tasche zu tragen. Der ist so verblüfft, dass er die Unbekannte nach hause bringt. Damit beginnt eine seltsam anrührende Liebesgeschichte. Kein müder Aufguss von Harald & Maude, sondern die Geschichte einer liebevollen Annäherung zweier verwandter und verwundeter Seelen.

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Ende der Trilogie? Angie Sages „Queste“

Septimus Heap 04. Queste(Buch)Autor: Angie Sage
Verlag: Hanser
Erschienen am: 2008-09-10
Seiten: 512
ISBN: 3446230971
Es sollte eine Trilogie werden. Als Angie Sage mit „Magyk“ ihren ersten Band über den Zauberlehrling Septimus Heap veröffentlichte, lag der Vergleich mit Harry Potter nahe. Doch inzwischen hat sich die Engländerin freigeschwommen, und ihre Geschichte um den siebtgeborenen Sohn eines siebtgeborenen Sohnes, die Außergewöhnliche Zauberin Marcia Overstrand, die etwas chaotische Heap-Familie und Prinzessin Jenna sowie den bösen Geist des Dom Daniel hat ihren ganz eigenen Zauber.

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Endzeitstimmung: Rafael Chirbes „Krematorium“

Krematorium(Buch)Autor: Rafael Chirbes, aus dem Spanischen von Dagmar Ploetz
Verlag: Kunstmann, Antje, Verlag
Erschienen am: 2008-09-03
Seiten: 432
ISBN: 3888975212
Nein, dies ist kein neuer Roman über den Holocaust. Dieses Krematorium ist ein modern, die letzte Station, wo Leben zu Asche wird. In diesem Fall gilt das für Matias, den jüngeren Bruder des Immobilienmoguls Ruben. Seinen Tod nimmt Rafael Chirbes in seinem Roman "Krematorium" zum Anlass für einen  Rückblick im Zorn und eine bittere Abrechnung mit dem modernen Spanien.
 

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Fraser Island – Die Insel der Göttin

 So muss es vor langer, langer Zeit mal ausgesehen haben, als es noch Dinosaurier gab und keine Menschen. Königsfarne wuchern über klarem Wasser, fantastisch aussehende Drachenbäume und wuchtige Terpentinbäume machen sich den Platz an der Sonne streitig, im spiegelglatten See scheint die Sonne zu baden und die kahlen Bäume auf der einsamen Wanderdüne wirken wie ein Bild von Dali. Fraser Island wäre die perfekte Kulisse für den Traum von der Urzeit – wenn die Autos nicht wären, die den Strand entlang brettern als lieferten sie sich ein Formel 1-Rennen. Und dann die Jeeps. Sie sind überall in diesem Nationalpark Kein Sandweg ist ihnen zu buckelig, keine Rinne zu tief, kein Abhang zu steil, um nicht mit dem Wagen hinein zufahren in die Wildnis der gerade mal zwei Millionen Jahre alten Sandinsel – auch auf die Gefahr hin, im Sand stecken zu bleiben.

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Gehört die Zukunft dem elektronischen Reisebegleiter?

Computersoftware ist aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Vor allem nicht aus unserem journalistischen Alltag. Google und Wikipedia erleichtern die Arbeit, auch wenn man mit Sorgfalt an die Sache herangehen sollte, wie jüngst im Spiegel nachzulesen. Aber immer mehr ersetzen elektronische Beiträge das gedruckte Wort. Die Zeitungen können ein Lied davon singen, Lexika ebenso und jetzt trifft es auch die Reiseführer. Was MerianScout angestoßen hat, zieht Kreise. Was machen diese Neuentwicklungen mit uns? Machen sie uns freier, unabhängiger von menschlichen und gedruckten Reiseführern? Oder machen sie uns noch abhängiger von elektronischen Medien, so dass wir schließlich alles Planen den Geräten überlassen – am Ende auch das Denken? Die touristische Runde München diskutiere über Vor- und Nachteile der Neuentwicklungen und über mögliche Weiterentwicklungen.

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Kompliziertes Gewebe: Rafik Schamis „Das Geheimnis des Kalligraphen“

Das Geheimnis des Kalligraphen(Buch)Autor: Rafik Schami
Verlag: Hanser Belletristik
Erschienen am: 2008-08-23
Seiten: 464
ISBN: 3446230513
Rafik Schami ist Damaszener und als solcher ein Fabulierer aus Leidenschaft. Mit seinen Märchen und den wunderbar poetischen Geschichten aus dem arabischen Alltag hat er sich eine große Fangemeinde erobert. Seit einigen Jahren versucht Schami sich auch in der großen Form des Romans. In „Die andere Seite der Liebe“ gelang es ihm, einen Zauberteppich aus Mythen, Legenden, Romanzen und Gesellschaftskritik zu weben. „Das Geheimnis des Kalligraphen“ ist das neueste Werk des populären Autors und es nicht sein bestes.

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Die ganze Welt ist Spielplatz: Australien zwischen Funsport und Naturschutz

Die Wohntürme von Surfers Paradise zeichnen sich am Horizont ab wie die Zahnreihe eines Krokodils. Es muss wohl am Land liegen, dass mir solche Vergleiche durch den Kopf gehen. Australien ist anders, verrückter. Wo sonst würde ein „Crocodile Hunter“, der vor zwei Jahren am Stich eines Rochens starb, zum Nationalhelden? Wo sonst gibt es einen eigenen Zahnarzt für Koalas und einen Rund-um die-Uhr-Rettungsdienst für wilde Tiere? Wo sonst wächst Regenwald auf Sand, errichten Vögel einen Zaun und legen Stacheltiere Eier? Eine Reise durch das Land der Gegensätze zwischen subtropischem Regenwald und tropischer Inselwelt.

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Die andere Seite der Ehe: Francoise Dorner „Die Frau in der letzten Reihe“

Die Frau in der hinteren Reihe(Buch)Autor: Françoise Dorner
Verlag: Diogenes
Erschienen am: 2008-10
Seiten: 158
ISBN: 3257066678
„Die Wohnung ist wie leer gefegt. Ich hause drin so gut ich kann. Ohne die Dinge, die meinem Mann gehörten, ist mir, als ob ich verloren zwischen Vergangenheit und Zukunft treibe. Sein Blick fehlt mir, auch wenn er mir weiter keine Beachtung geschenkt hat. Ohne ihn habe ich kein Alter.“
Der Alltag kann jede Partnerschaft zur Routine werden lassen. Dann ist der Wunsch auszubrechen oder neu anzufangen groß. Wie bei Nina, die aus Liebe zu ihrem Mann zur Hure wurde.

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Klatsch auf indisch: Shobhaa Des Autobiographie „Wie die Erinnerung es will“

Wie die Erinnerung es will(Buch)Autor: Shobhaa De
Verlag: Dtv
Erschienen am: 2008-09
Seiten: 613
ISBN: 3423246731
Als Autobiographie der „indischen Bestseller-Diva“ preist der Verlag das neueste Buch von Shobaa De an. Der Autorin, die sich nach ihren eigenen Worten jahrelang gegen das Glamour-Image gewehrt hat, würde das wohl nicht gefallen. Gleichwohl hat die sechsfache (drei eigene Kinder) Mutter aus Bombay ein Leben hinter sich, das zumindest glamourös klingt – vom Model über die Chefredaktion diverser Society-Blätter zur Schriftstellerin.

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Warum nicht einmal Chur?

Ja, warum eigentlich nicht? Wo doch der schöne, neue Bahnhof mittendrin ist in der Alpenstadt und auf dem von einer Glasglocke überdachten Gelände gleich noch den Postautos Unterschlupf gewährt. Im Untergeschoss ist auch die Tourismus-Information untergekommen. Warum nicht einmal Chur, fragt auch Michael Maier, Churs jugendlich-dynamischer Tourismusdirektor und hat deshalb zusammen mit Studenten der Swiss School of Tourism and Hospitality einen Audio-Guide gemacht, mit dem sich die Alpenstadt auf eigene Faust erleben lässt. Einfach runterladen auf den i-pod, Knopf ins Ohr und los geht’s. Oder bei Chur-Tourismus für neun Franken ein Gerät ausleihen, 50 Franken Kaution hinterlegen und den Stadtrundgang starten. 32 Sehenswürdigkeiten bringt der Audio Guide zu Gehör, darunter auch da Verwaltungsgebäude der Rhätischen Bahn und das Gebäude der Würth AG, beides natürlich Sponsoren des Projekts. Den Guide gibt’s in zehn Sprachen, auch in Russisch und Mandarin. Total global.
 

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