Früher, schreibt Carmen Rohrbach in ihrem Reisebuch „Patagonien – Von Horizont zu Horizont“, „war eine Reise nach Feuerland ein entbehrungsreiches, abenteuerliches und gefährliches Vorhaben, eine Reise ins Ungewisse“. Heute ist das anders, meint sie, aber der Mythos vom Ende der Welt lebt fort.
(K)ein Garten Eden: Yael Hedayas „Eden“
Sie nannten den Ort Eden, wie das Paradies. Ein Paradies für eine geschlossene Gesellschaft, zu dem die anderen keinen Zutritt haben. Bis auf Ali, den Palästinenser fürs Grobe, der am Sabbat all die Arbeiten erledigt, die frommen Juden untersagt sind.
Sehnsuchtsorte: Olaf Schulz‘ „Natur-Heiligtümer in Deutschland“
Sehnsucht nach einer unbeschädigten Natur beflügelte König Ludwig II. Der Märchenkönig befand sich dabei in guter Tradition: Die heile Natur war schon den Menschen in grauer Vorzeit heilig. In Naturheiligtümern verehrten die Steinzeit-Menschen ihre Götter, später waren es die Kelten, noch später die Römer, und die Christen bedienten sich des heidnischen Erbes für ihre Gottesverehrung.
Appetitanregender Streifzug: Eine kulinarische Entdeckungsreise durch Bayerisch-Schwaben
Bayerisch-Schwaben, nicht Schwaben und nicht Bayern, was aber sonst? Albertine Sprandel und Volker Miosga nehmen die Leser mit auf eine kulinarische Entdeckungsreise durch diesen Landstrich und siehe da: Die Küche in Bayerisch-Schwaben ist vielfältig und bunt wie dieser Flickerlteppich zwischen Fränkischem Jura und Allgäu, zwischen Lech und Iller, auf dem sich Schwaben, Franken und Altbayern angesiedelt haben.
Banalität des Terrors: Das Museum Runde Ecke in Leipzig
Ein Jubiläum wirft seine Schatten voraus: Vor 20 Jahren läutete die friedliche Revolution in den neuen Bundesländern, vor allem aber in Leipzig, das Ende der DDR ein. Im Museum Runde Ecke in Leipzig, 40 Jahre lang Sitz der Staatssicherheit, wird die „bleierne Zeit“ unter dem alles kontrollierenden kommunistischen Regime beklemmend lebendig.
Brückenschlag: Halide Edip Adivars „Die Tochter des Schattenspielers“
Halide Edip Adivar, 1884 in Istanbul geboren, hat sich schon früh für die Rechte der Frauen eingesetzt. Ihr Roman „Die Tochter des Schattenspielers“ ist ein starkes Plädoyer für die Selbstbestimmung und für kulturelle Toleranz und heute so aktuell wie 1935, als er erstmals erschien.
Die Retterin – Manfred Flügge: Die vier Leben der Marta Feuchtwanger
Diese Frau hat viele Leben gelebt aber nur einen geliebt: Lion Feuchtwanger, den Schriftsteller, der ihr viel zugemutet hat – ein unstetes Leben und zahllose Geliebte. Doch immer war sie für ihn da, hat ihn gerettet, sein Leben in den Wirren des Exils und sein Werk nach seinem Tod.
Marken Info
Anreisen: Beispielsweise mit Air Dolomiti von München nach Ancona ab ca 700 Euro. Aktuelle Preise im Reisebüro oder unter www.airdolomiti.it
Übernachten: In den Marken gibt es viele Möglichkeiten, gut unterzukommen etwa in Agriturismo-Betrieben, in kleinen Hotels und Pensionen. Man kann natürlich alles auch pauschal buchen z.B. über „the italian way“ (Aichstr. 3-7, 82380 Peißenberg, Tel. 08803/636421). Im Mai etwa begleitet Anselm Bilgri, ehemals Cellerar im Kloster Andechs, die „Reise für Leib und Seele“.
Deutschland geht ins Ohr
Musik- und Kulturgeschichte spannend und unterhaltsam erzählen wollen Corinna Hesse und Antje Hinz in ihren Länder-Hörbüchern. Deutschland hören ist ein besonders gelungenes Beispiel für die Philosophie der beiden Verlegerinnen, die mit ihrem Silberfuchs-Verlag schon so manche Auszeichnung eingeheimst haben.
Lizenz zum Trüffelsuchen
Leo, der blonde Rüde im Sturm- und Drangalter von vier Jahren, kann gar nicht genug davon bekommen, Trüffel auszugraben – auch wenn er sie schon mehrmals apportiert hat. Attila, sein in Ehren ergrauter Partner, reagiert da schon etwas abgeklärter und markiert erst mal in aller Ruhe die umstehenden Bäume, ehe er sich am Suchspiel beteiligt. Immerhin gibt’s für jede gefundene Trüffel ein Leckerli von Franco und das ist auch für einen zehn Jahre alten Trüffelhund nicht zu verachten.