Der spitze Turm des Fraumünsters sticht in den Himmel wie ein Fingerzeig – Zürich, die Stadt der Banker, ist auch eine Stadt der Frauen. Und das seit dem finstersten Mittelalter. Klar, es gab auch Rückschläge, wenn die Herren der Schöpfung der Weiberherrschaft überdrüssig wurden. Aber Frau mischte immer mit in Zürich, mischte sich ein und bisweilen auch einiges auf.
Weltenglanz in Augsburg
Es ist ein glückliches Zusammentreffen, dem Augsburg das Ausstellungshighlight zum Jahresende verdankt: Der Mathematisch-Physikalische Salon der Kunstsammlungen Dresden, eine der bedeutendsten wissenschaftshistorischen Sammlungen weltweit, ist derzeit wegen Bauarbeiten heimatlos. Und Museumsdirektor Dr. Peter Plaßmeyer kennt das Augsburger Maximilianmuseum aus seiner früheren Tätigkeit. Vom 20. November bis 14. Februar finden nun 70 prachtvolle und historisch wertvolle Objekte einen Zufluchtsort in Augsburg, wo sie im Verein mit Augsburger Kostbarkeiten präsentiert werden.
Auf Humboldts Spuren: Thomas Thiemeyers „Die Stadt der Regenfresser“
Thomas Thiemeyer hat schon einige Wissenschaftsthriller für Erwachsene geschrieben. Dass er da einiges drauf hat, merkt man seinem ersten Jugendbuch „Die Stadt der Regenfresser“ an. Es ist das erste Buch der Reihe „Chroniken der Weltensucher“. Und um Weltensucher geht es auch im ersten Band.
Hommage an die Literatur: Peter Manseaus „Bibliothek der unerfüllten Träume“
Ein junger Amerikaner, katholisch, verliebt sich in eine orthodoxe Jüdin und – fast gleichzeitig in die Lebensgeschichte eines ausgewanderten Juden. Und was für eine Geschichte das ist.
Mord im Film-Mekka: Paolo Coelhos „Der Sieger bleibt allein“
Jetzt versucht sich Erfolgsautor Paulo Coelho also auch als Krimi-Schriftsteller – mit mäßigem Erfolg. Der Roman „Der Sieger bleibt allein“ macht nicht einmal eingefleischte Coelho-Fans glücklich, die sonst die Bücher ihres Idols zu verschlingen gewohnt sind. Das liegt auch an der kruden Mischung von Krimi, Esoterik, Liebesroman und Gesellschaftskritik, die Coelho in diesem Roman zusammenpantscht.
Entzauberung der „Reisebibel“: Thomas Kohnstamms „Die absolut herlichen und völlig schamlosen Bekenntnisse eines professionellen Reiseführer-Autors“
Ob Thomas Kohnstamm all das wirklich erlebt hat, was er in seinen „absolut ehrlichen und völlig schamlosen Bekenntnissen eines professionellen Reiseführer-Autors“ beschreibt oder ob einiges nicht doch eher seinem zeitweile alkohol- und haschischvernebelten Hirn entsprungen ist, ist zweitrangig. Ebenso, dass Frauen in seinem Buch nur als Huren oder matronenhafte Abzockerinnen auftauchen. Dieser Höllentrip in die Abgründe des Backpacker-Reisens, der im Original den sinnigen Titel „Do travel writers go to hell?“ trägt, ist ein „Enthüllungsbuch“ mit Spaßfaktor.
Mein Freund der Fels: Alexander Hubers „Free Solo“
In die Wiege war es ihm zwar nicht gelegt, dass er einmal zu den profiliertesten und bekanntesten Kletterern der Welt gehören wurde. Aber von Kindheit an war er mit den Bergen vertraut. Mit seinem Bruder Thomas machte Alexander Huber als die „Huber Buam“ an den Felswänden dieser Welt von sich reden. Jetzt hat er ein Buch über „Free Solo“ herausgebracht, seiner Meinung nach „die kompromissloseste Form des Kletterns“ ohne Seil und Sicherung.
Schottland – drinnen und draußen
Die Felder sind kahl wie rasiert, die großen Strohballen verschwunden. Auf den Bergen hat sich der Farn braunrot gefärbt, Erika-Sträucher blühen kardinalsrot. Im herbstlichen Sonnenlicht strahlen die Hügel als wären sie von innen erleuchtet. In den Laubbäumen hängen noch die letzten bunten Blätter, unverdrossen grasen die Schafe auf den sattgrünen Wiesen. Ein kühler Wind bläst über den Hügelkamm, riffelt das Wasser im See. Am Horizont schwimmt ein Schiff in den Wolken. Herbst in Schottland, die beste Jahreszeit für ausgedehnte Auto-Touren durch eine Landschaft, die vor dem Winterschlaf noch all ihre Schönheit mobilisiert.
Tyisch Hornby: Nick Hornbys „Juliet Naked“
Er schreibt immer ganz nah entlang des Zeitgeists. Auch diesmal. Nick Hornby hat als Autor gerne Trends gesetzt. Aber auch ein Nick Hornby kommt in die Jahre und sein neuester Roman „Juliet Naked“ trägt dem Rechnung.
Rent a local? – Reisen zu Menschen oder organisierte Begegnungen: Was können sie verändern?
„Es ist leichter ein Atom zu zertrümmern als ein Vorurteil.“ (Albert Einstein)Seit 16 Jahren gehen die Ammerländer Gespräche den Reisen auf den Grund. Diesmal beschäftigten sich die Tourismusexperten (Veranstalter, Hoteliers und Reisejournalisten) mit dem Thema „Meet the People im Urlaub – mittendrin oder knapp daneben“ und das Fazit war, wie so oft, gespalten. Kann Urlaub in Drittwelt-Ländern wirklich helfen, Vorurteile abzubauen. Oder zementieren solche Reisen nicht eher die Klischees, die man hat ganz im Sinn des Zitats von Albert Einstein?