(Buch)
Autor: Liza Marklund
Verlag: Hoffmann und Campe Erschienen am: 2007-02 Seiten: 447 ISBN: 3455400450 |
Sie hat es immer schon schwer gehabt, die mutige Reporterin Annika Bengtzon, Heldin der Liza-Marklund-Krimis. Hin- und her gerissen zwischen Familie und Job fühlt sie sich oft ausgelaugt. Doch diesmal kommt es knüppelhart. Dabei hat alles fast schon romantisch begonnen, mit einem Tanz auf der exklusiven Party zur Nobelpreisverleihung – mit Bosse, dem Kollegen von der Konkurrenz. Aber Annika hat keine Zeit für Romanzen, schon gar nicht, nachdem sie auf dem Ball Zeugin eines Anschlags wird.
Der Nobelpreisträger für Medizin wird verletzt, seine Partnerin, Mitglied des Nobelpreiskomitees erschossen.
War der Nobelpreisträger das Ziel oder womöglich die Professorin?
Annika hat die Täterin kurz gesehen. Als Zeugin darf sie nichts
schreiben, was für die ehrgeizige Journalistin einem Berufsverbot
gleichkommt. Nur Hausfrau und Mutter, damit ist eine Annika Bengtzon
nicht ausgelastet. Auch nicht, wenn ihr Mann Thomas beruflich wieder
mehr eingespannt ist. Er arbeitet ausgerechnet an der Verschärfung der
Terrorprävention, die bei Annikas Kollegen auf größtes Misstrauen
stößt. Zumal Kollegin Berit den Fall einer skrupellosen CIA-Entführung
bearbeitet. Trotz der beiden Kinder leben sich Thomas und Annika immer
mehr auseinander. Nicht einmal das neue Haus, das Annika von einem
Millionen-Finderlohn gekauft hat, kann die Brüche kitten.
Während Annika ebenso verzweifelt wie folgenlos versucht, eine gute
Ehefrau und Mutter zu sein, bricht die Nobel-Welt zusammen. Noch zwei
weitere Mitglieder des Komitees werden auf grausame Weise ermordet. Und
die Auftragskillerin ist wieder auf dem Weg nach Schweden, diesmal, um
die Augenzeugin mundtot zu machen. Es wird Zeit, hinter die Kulissen
der Nobel-Welt zu schauen, dorthin, wo es ums große Geld geht, wo
Skrupel keinen Platz haben. Schneller noch als die Polizei kommt Annika
dem Mörder auf die Spur, einem sadistischen Psychopathen, dem es nicht
nur um Milliardengewinne geht, sondern auch um die eigene Befriedigung.
Liza Marklund erlaubt in ihrem neuen, ungemein fesselnden Krimi einen
gründlichen Blick in die Mechanismen der schwedischen Gesellschaft und
in die Abgründe der Wissenschaft und Forschung. Perspektivwechsel
lassen die Leser teilhaben am Leben von Annika aber auch an dem der
Auftragskillerin. Und ganz nebenbei erfahren sie auch noch interessante
Hintergründe zum Leben von Alfred Nobel. Oder hätten Sie gewusst, dass
der Stifter des Nobelpreises sich auch als Autor versucht hat? Seine
Tragödie „Nemesis“, die sich um einen historischen Vatermord dreht,
wurde 2005 erstmals aufgeführt, 109 Jahre nach dem Tod des verkannten
Dichtes.
Info: Liza Marklund, Nobels Testament, Hoffmann und Campe, 448 S., 22 Euro