Hinzu kommt, dass sich hinter All Inclusive die unterschiedlichsten Angebote verbergen, mal mit mal ohne Getränke, mal mit mal ohne Alkoholika, mit und ohne Sportangebote. Bei dem ganzen AI-Dschungel, meint der Autor ironisch, blickten wohl selbst die Veranstalter nicht mehr durch. Er wohl schon. Denn Mikka Bender gibt gleich anschließend Tipps, in welchen Urlaubsländern All Inclusive sinnvoll sein könnte – meist da, wo es im Hotelghetto keine Alternative gibt. Nützlich, wenn auch nicht neu, ist die Aufklärung über die Katalogsprache und die Warnung vor geschönten Katalogbildern. Hier erfährt man zum Beispiel, dass ein Direktflug durchaus eine Zwischenlandung beinhaltet und nur ein Nonstopflug direkt das Ziel ansteuert. Oder dass ein beheizbarer Pool nicht unbedingt angenehm warm sein muss. Was Mikka Bender aus all seinen Gesprächen mit enttäuschten Touristen gelernt hat, ist: Die Leute informieren sich zu wenig, sie verlassen sich zu sehr auf wohl feile Versprechen statt Reiseführer zu konsultieren oder Bewertungsportale im Internet. „Die perfekte Reisebuchung ist Fleißarbeit“, schreibt der TV-Journalist (Voxtours) und appelliert an die Eigenverantwortung der Urlauber, die auch nicht in jedem Land dieser Welt erwarten könnten, auf Deutsch angesprochen zu werden. Für diejenigen, die trotz allem Grund zur Beschwerde haben, gibt’s in dem Büchlein auch noch Ratschläge, wie sie es richtig machen – und was an Preisminderung zu erreichen ist. Fazit: Kein Appetitanreger für Urlaubslustige aber ein hilfreicher Leitfaden für die Urlaubsplanung. Damit am Ende des Urlaubs niemand sagen muss: „Das Wetter war okay aber sonst nichts“.
Info: Mikka Bender, Die All-Inclusive-Lüge – Wie Pauschalurlauber getäuscht werden, rororo, 202 S., 8,99 Euro
September 3, 2014
Das stimmt schon: Appetitanregend auf einen Urlaub ist das Buch nicht gerade. Aber wer wird schon ganz auf einen Urlaub verzichten wollen, sofern man es sich leisten kann. Da hilft nur ein Blick ins Buch!