Die "Betrachtungen einer werdenden Großmutter" (Klappentext) „12 Enkel, bitte!“ wurden schon in der Zeitung Die Welt, wo Griese auch ihre Sylt-Kolumnen schreibt, hoch gelobt. Auch das Springer-Schwesterblatt Bild räumte dem „rührenden, kurzweiligen, witzigen, rundum gelungenen Buch“ erstaunlich viel Platz ein.Grieses Liebeserklärung an das Prinzip Familie passt ins (Welt)Bild. Tatsächlich ist das Buch eher eine etwas zu lang geratene Kolumne über das Leben und die Familie, die eigene im Besonderen, garniert mit wohlfeilen Lebensweisheiten („Das Leben ist kein Restaurant“) einer Tochter aus gutem Hause, die zwar streng erzogen wurde aber wohl nie unter irgendwelchem Mangel gelitten hat und die frühzeitig den Anschluss an die bessere Gesellschaft gefunden hat. Bei diesen Voraussetzungen muss man der frisch gebackenen Großmutter wohl nachsehen, dass sie manchmal etwas lebensfern argumentiert und gerne vom Mörtel ihres „Lebenshauses“ schwärmt – der Familie. Wie beruhigend, dass die Momi (Grieses Omi-Abwandlung) trotz des Titelbildes überzeugt davon ist, dass Kinder „keine Dekoration“ sind. „Sie sind wie wir und die Fortsetzung unserer Geschichte“. Bleibt zu hoffen, dass das Großfamilienkind Josephine, diese „Persönlichkeit von Anfang an“ auch all die hohen Erwartungen erfüllen kann.
Info: Inga Griese: 12 Enkel,bitte! Collection Rolf Heyne, 224 S., 17,90 Euro