Mißgeburt: Liza Marklunds und James Pattersons „Letzter Gruß“

Wenn sich zwei gute Autoren zusammentun, muss nicht unbedingt etwas Gutes dabei rauskommen oder viele Köche verderben den Brei. Womöglich standen sich Liza Marklund, Schwedens Krimikönigin, und James Patterson, der amerikanische Thriller-Großmeister gegenseitig im Weg bei diesem gemeinsamen Werk.

Bei der Zusammenarbeit der beiden Krimi-Größen jedenfalls ist
bestenfalls eine Maus herausgekrochen, besser gesagt eine Art
Groschen-Krimi, wenig liebevoll aus Versatzstücken zusammengestückelt.
Da hätte man sich etwas Besseres erwartet als dieses stereotyp mordende
Pärchen, eine alternative Annika Bengtzon und einen rächenden Vater.
Womöglich ist es ja nicht ganz so einfach, gemeinsam ein Werk zu
schaffen. Die meisten Autorenduos verzichten auf die eigenen Egoismen
zugunsten des Ergebnisses, sie arbeiten einander zu und befruchten sich
gegenseitig.
Nicht so hier. Es scheint fast, als würden beide Autoren
das Schlechteste aus sich herausholen für die gemeinsame Sache: eine
unglaubwürdige Story, platten Sex, Groschenheft-Romantik und ein
verquaster Kunstbegriff (Originalton: „Lassen Sie es mich mit Sol LeWitt
sagen: Innerhalb konzeptioneller Kunst ist die Idee oder das Konzept
der wichtigste Aspekt des künstlerischen Schaffens, Die idee wird zu
einer Maschine, die Kunst produziert.“) Schade um 350 Seiten bedrucktes
Papier.

Info: James Patterson/Liza Marklund, Letzter Gruß, Limes, 352 S., 19,95
Euro

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