Lufthansa wächst mit Augenmaß

Die Deutsche Lufthansa sieht sich auf dem richtigen Weg. Im Februar nutzten mit knapp 3,6 Millionen Fluggästen drei Prozent mehr als im Vorjahr die Dienste der LH Passage Airlines. Thierry Antinori, Marketing- und Vertriebsvorstand, führte die Steigerung auch auf die neuen Angebote in Hamburg und Düsseldorf zurück. Auch München zählt für die Lufthansa zu den Flughäfen mit Wachstumspotenzial.Im neuen Sommerflugplan gibt es deshalb auch eine neue Verbindung von München nach St. Petersburg. Denn Wachstum erwartet Antinori vor allem in Osteuropa (neues Ziel ist Astana, die Hauptstadt der Republik Kasachstan) sowie in Indien (Hyderabad wird aufgestockt) und China (mehr Flüge nach Shanghai). Zurückgefahren werden dagegen die Kapazitäten in den USA, auch wenn Antinori betont: „Wir bleiben die zweitgrößte Airline über den Atlantik”.
Wenn am 1. April die volle Integration mit der Swiss erfolgt, wird die Lufthansa von den drei pünktlichsten Hubs in Europa abheben können: München, Frankfurt und Zürich. Doch Antinoris Blick geht weiter in die Ferne: „Unsere Wurzeln sind in Deutschland, unser Heimatmarkt ist Europa, unser Wachstum die ganze Welt,” skizzierte er die Zukunft der LH als „global player”. Dazu trägt auch die Airline-Kooperation Star Alliance bei, die mit South African künftig 18 Mitglieder umfassen wird und mehr als 800 Destinationen anbieten kann.
Im Wettbewerb mit Lowcost-Anbietern rät Antinori zu Gelassenheit. „Wir sind nicht eine Airline, die Preisleader sein möchte”, sagte er. Existenziell wichtig sei Wirtschaftlichkeit und dafür müsse die Lufthansa vor allem Marktanteile bei Geschäftsreisen sicherstellen. Weil sich der Wettbewerb am Boden entscheide, wird es mehr Differenzierung für Erste-Klasse-Kunden geben. Spürbare Vorteile sollen auch die Economy-Passagiere haben durch neu gestaltetes Boarding etwa, E-Tickets und eine Bordkarte, die man sich selbst am Computer ausdrucken kann.
Wachstum verspricht auch der online-Vertrieb über www.lufthansa.com. Der Anteil wuchs 2005 um 21 Prozent (2004 waren es 14 Prozent).

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