München feiert 850 Jahre und eines der ältesten Hotels in der bayerischen Landeshauptstadt begeht seinen 150. Geburtstag, das Hotel Vier Jahreszeiten Kempinski.
Bayernkönig Ludwig I. hatte in seiner Landeshauptstadt den Bayerischen Hof als repräsentative Adresse. Sein Sohn Maximilian II. wollte ihm nicht nachstehen und ließ sich an seiner Prachtstraße ein eigenes nobles „Gästehaus“ errichten. 1858 wurde das prächtige Hotel zu den vier Jahreszeiten mit allem Pomp der damaligen Zeit eröffnet: fürstliche Kutschen fuhren in der Maximilianstraße vor, eilfertige Diener öffneten die Türen für Juwelen behängte Damen in Samt und Seide und für Herren in Uniform oder Frack. Das „Vier Jahreszeiten“ wurde zum Gästehaus des Hofes, in dem Fürsten und Könige residierten. Der König von Siam reiste mit mehr als 1320 Koffern an, auch Kaiserin Sisi kam – und blieb manchmal wochenlang.
Nach dem Ersten Weltkrieg lösten die Stars des Films wie Clark Gable, Marlene Dietrich oder Greta Garbo die blaublütigen Herrschaften ab und machten das von Otto und Alfred Walterspiel in brüderlicher Zusammenarbeit auf die Höhe der Zeit gebrachte Hotel zum gefeierten gesellschaftlichen Mittelpunkt. Der Zweite Weltkrieg bereitete dem ein Ende, das Hotel wurde von einer Bombe getroffen und brannte fast bis auf die Grundmauern nieder. 1947 wurde es als „Exporthotel“ wieder aufgebaut. Nach der Übernahme und einem großen Umbau durch Kempinski 1970 rangierte das „Vier Jahreszeiten“ wieder unter den nobelsten Hotels der Welt. Und sie kamen aus aller die Welt, die Schönen und die Reichen, die Prominenten und die Politiker: Elizabeth Taylor, König Karl Gustav und Yehudi Menuhin, Andy Warhol, Alfred Hitchcock und die Rolling Stones. Auch die Münchner mochten das Hotel mit dem – leicht verblichenen – Glanz früherer Epochen und machten die Lobby mit der charakteristischen Glaskuppel zu ihrer „guten Stube“.
Doch irgendwann war auch das „Vier Jahreszeiten“ in die Jahre gekommen, wirkte eher antiquiert als einladend. Moderne Luxushotels wie das Raphael (heute Mandarin Oriental), das Sofitel Bayerpost und – ganz neu – das The Charles Hotel machten dem traditionsreichen Haus Konkurrenz.
Investitionen taten Not, um das Hotel 150 Jahre nach seiner Eröffnung wieder glänzen zu lassen. „Wir haben an nichts gespart“, sagt Hoteldirektor Stephan Kaminski zufrieden und weist auf die Philippe-Starck-Möbel, die sich mit edlen Stücken aus der Zeit von Ludwig XIV. paaren getreu dem Motto „Tradition und Moderne“, das im ganzen Hotel zu spüren ist: vom Restaurant und der Menüauswahl über das denkmalgeschützte Nymphenburger Zimmer mit handbemalten Kacheln und Porzellan-Kunstwerken aus dem Manufaktur Nymphenburg und dem „Well Sasons Club“ in der sechsten Etage bis zur Bar, wo der heute 91-jährige Pianist Simon Schott seit 20 Jahren zur Teatime seinen Klangteppich ausrollt.
Den schönsten Blick auf Münchens Prachtstraße mit den schicken Galerien und den teuren Designer-Läden haben die Gäste in der weitläufigen Bellevue-Suite. Aber auch die anderen Suiten mit den aufwändigen silbernen Leuchtern, die so schön mit den fast minimalistisch schlichten Sitzgarnituren harmonieren, atmen zeitgemäßen Luxus, den die lichten Bäder, die edlen Hölzer und Stoffe noch unterstreichen.
Zum Geburtstag lädt das Kempinski Vier Jahreszeiten auch die Gäste zum Mitfeiern ein und hat Specials aufgelegt: Das viergängige Jubiläums-Menü mit kulinarischen Überraschungen wie Lachsvariationen und Zander auf Rübchen kostet für zwei Personen 150 Euro, die passenden Weine sind im Preis eingeschlossen. Das Vier Jahreszeiten Arrangement gibt es für 150 Euro im DZ: Übernachtung in einem der frisch renovierten Zimmer inkl. Frühstücksbüffet, Jubiläumstorte, Obstteller und eine Ausgabe der neuen Chronik. Auf dem Programm stehen auch Küchen-Parties, Charity-Events und eine große Gala im Juli.
Informationen: Hotel Vier Jahreszeiten Kempinski München, Maximilianstr. 17, 80539 München, Tel. 089/21250, E-Mail: reservation.hvj@kempinski-com, www.kempinski-vierjahreszeiten.de