Ein Krimi, der keiner ist: Donna Leons „Das Mädchen seiner Träume“

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Es hat Donna Leon schon immer mehr interessiert, wie die Menschen in ihrem geliebten Venedig leben und wie ihr netter Kommissar Brunetti, der so gar keine Ähnlichkeit mit dem misanthropischen Kommissar Wallander von Henning Mankell hat, damit fertig wird, tagtäglich mit den Unzulänglichkeiten des italienischen Staates, den Grausamkeiten der Gosse und den Machenschaften der Mächtigen konfrontiert zu werden. Ihr neuer Roman  mit dem eher irreführenden Titel "Das Mädchen seiner Träume" beschäftigt sich jetzt noch intensiver mit diesen Befindlichkeiten. Was als Krimi daherkommt, ist eigentlich keiner, sondern eine soziokulturelle Studie.

Sein siebzehnter Fall nimmt Brunetti auch besonders arg mit. Ein Mädchen, ein Kind noch, ist im Wasser gefunden worden, ertrunken. Doch niemand vermisst die Kleine. Es ist, als habe sie nie existiert. Der Pathologe findet Spuren von Missbrauch, in ihrer Vagina einen Ehering und eine Taschenuhr. Ist sie bei einem Raubzug erwischt und ermordet worden – oder von selbst ins Wasser gestürzt? Brunetti, der gerade seine Mutter beerdigt hat und sich mit existenziellen Zweifeln herumschlägt, interessiert sich ganz nebenbei auch noch für einen Priester, den er von früher kennt und der wohl nicht so ganz kirchenkonform ist. Das hat mit dem Fall des Mädchens nichts zu tun, gibt aber dem Kommissar reichlich Gelegenheit, seine Zweifel an der Kirche zu artikulieren.
Schließlich kommen die Ermittler einer Bande von Roma-Kindern auf die Spur, die in Häuser einbrechen und stehlen, was nicht niet- und nagelfest ist. Das tote Mädchen gehörte dazu. Dass die bestohlene Familie ausgerechnet mit dem Innenminister verwandt ist, macht die Ermittlungen nicht einfacher. Auch die Roma verschanzen sich hinter feindseligem Schweigen wie in ihrer Wagenburg. Brunetti ist wieder mal allein auf weiter Flur, ein Rufer in der Wüste – ein wenig erfolgreicher dazu. Denn am Ende bleiben viele Fragen offen, auch die, ob das Mädchen wirklich einer Gewalttat zum Opfer fiel. Nur der ominöse Priester taucht wieder auf, über jeden Verdacht erhaben und dem armen Brunetti zum Trost.
Info: Donna Leon, Das Mädchen seiner Träume, Diogenes, 350 S., 21,90 Euro 
 

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