Sie fühlen sich schon erwachsen und sind doch noch Kinder: Momo, Sarah, Jenny, Ette und Ticker. 16 sind sie, ein schönes, aber auch ein schwieriges Alter. Noch Schüler und unter der elterlichen Fuchtel – aber doch schon mit ganz eigenen Zielen und Wünschen für ein selbst verantwortetes Leben.
Oder wie bei Ette und Ticker am Rand der Gesellschaft balancierend. In Agnes Hammers bestürzendem Jugendroman „Bewegliche Ziele“ fehlt nicht viel, um alle Sicherheiten zu erschüttern. Das Leben ist eben kein Kinderspiel.
Immer aus der Sicht der einzelnen Jugendlichen treibt die Autorin die Handlung voran bis zu dem Punkt, an dem es kein Zurück mehr gibt. Auf einer Party wird Momo von Ette und Ticker vergewaltigt. Die Täter fliehen, werden gestellt und verurteilt. Alte Freundschaften zerbrechen und nicht nur Momos Leben gerät aus den Fugen. Die Autorin verurteilt nicht, sie lässt ihre Charaktere zu Wort kommen und ermöglicht damit Einblicke in die verletzliche Psyche – auch der Täter. Ein starkes, nachdenklich machendes Buch, das seine Spannung aus der Vielstimmigkeit bezieht.
Info: Agnes Hammer: Bewegliche Ziele, Loewe, 208 Seiten, 9,90 Euro, ab 12