(Buch)
Verlag: Haupt
Erschienen am: 2007-10-24 Seiten: 256 ISBN: 3258072639 |
Als Wohnort sind die Alpen offensichtlich gefragt, stieg doch die Zahl der Apenbewohner in den letzten 50 Jahren von 10,8 auf 14,3 Millionen. Und das obwohl ein Drittel der
Gemeinden Einwohner verloren hat. Während die Tourismuszentren wachsen leeren sich ganze Täler, die abseits der großen Verkehrsachsen liegen. Für die Internationale Alpenschutzkommission Cipra Grund genug, Alarm zu schlagen.
Um weiter Lebensraum bleiben zu können, dürften die Alpen weder zum Altersheim noch zum Erlebnispark verkommen. Was man tun kann um die Alpen für die Bewohner lebenswert zu erhalten, das zeigt anhand von vielen spannenden Beispielen der 3. Alpenreport „Wir Alpen – Menschen gestalten Zukunft“. Da ist der Windbauer im Allgäu, da sind die Biobauern in der französischen Chartreuse und die Umweltaktivisten im slowenischen Logartal. Da ist der visionäre Unternehmer aus Liechtenstein der Arbeitnehmer belohnt, die mit dem Radl da sind, da ist die florierende Initiative Vorarlberger Holzbau und da ist ein Schweizer Unternehmer, der seinen Baustoffhandel in Passivhäusern betreibt. Kleine aber wirksame Schritte auf dem langen Weg zu einer Rückeroberung des Lebensraums Alpen. Viele dieser Initiativen erregen auch bei Touristen Aufmerksamkeit, die in intakter Natur Urlaub mit gutem Gewissen machen wollen. Im österreichischen Lesachtal etwa, wo jetzt wieder die Mühlen klappern; im Südtiroler Vinschgau, wo wieder eine Bahn 17 Orte miteinander verbindet; im französischen Massif des Bauges, wo der Ziegenkäse im naturnahen Gästehaus wieder von der Alm kommt. Wie wichtig solche Keimzellen sind, zeigen die alarmierenden Zahlen und Tabellen, die in dem informativen Band ebenso zu finden sind wie jede Menge Argumentationshilfen für eine Natur schonende Entwicklung der Alpen in Zeiten des globalen Klimawandels.
Info: CIPRA Internationale Alpenschutzkommission (Hrsg.): WIR ALPEN! Menschen gestalten Zukunft., 304 Seiten, 22,90 Euro (exkl. Versandkosten). ISBN 978-3-258-07263-0. Den 1. und 2. Alpenreport gibt es für je fünf Euro dazu.