Charaktere Südtirols

„Südtiroler Charakterköpfe“ haben sie fotografiert und porträtiert, der Fotograf Udo Bernhart  und der Autor Zeno Braitenberg und damit so ganz nebenbei auch das kleine Land im Norden Italiens charakterisiert, das für so manchen Querkopf und Sturschädel die richtige Heimat geworden ist.

Es sind nicht nur die bekannten Helden wie der Grenzgänger Reinhold Messner, der Rennläufer Gustav Thöni oder Landesvater Luis Durnwalder, denen die beiden Journalisten für ihr Buch auf den Leib gerückt sind. Sinn des Ganzen war es, auch die einfachen Menschen vorzustellen, jene, ohne die Südtirol nicht das wäre, was es heute ist: die Bergbauern und Gemüsehändler, den Mann auf der Straße und die Frau hinter der Nonnentracht. Geschichten wollte Zeno Braitenberg erzählen und das ist ihm auch gelungen, wobei manche der von Bernhart fotografierten Gesichter selbst Bände sprechen.
Dass dann doch die meisten der Porträtierten Leute sind, denen man immer wieder begegnet, tut dem Reiz dieses Buches vor allem für Südtirol-Touristen keinen Abbruch. Im Gegenteil. Die Sterne-Köche und die Erfolgswinzerin, die Gastronomen und Händler können sie vor Ort selbst treffen, die Journalisten selbst hören, die Literaten selbst lesen. Das Buch gibt ihnen Tipps, wie sie ihrem Urlaubsziel ganz nahe kommen können, wie sie es nicht nur sehen, sondern auch hören, fühlen, riechen, schmecken können. Ein bisschen Pfadfinder-Können ist trotzdem gefragt. Denn es gibt keine Adressen, nicht mal die der Restaurants. Aber so richtige Südtirol-Fans wird das wohl kaum von einer Spurensuche abhalten.
Info: Udo Bernhart/Zeno Braitenberg: Südtiroler Charakterköpfe, Rätia, 152 S., 35 Euro

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