An den kalten Enden der Welt: Thorsten Milses Fotoband Polar World

Die „harsche Ästhetik einer Landschaft, die trotz Eis und Kälte Leben zulässt“, hat es Arved Fuchs angetan. Wie ihm geht es vielen Menschen. Sie sind fasziniert von den arktischen Lebenswelten, von der grandiosen Natur, den Extremen, und sie träumen von einer Reise an die Enden unserer Welt. Doch die Polarlandschaften sind bedroht. Der Klimawandel lässt nicht nur die Gletscher schmelzen, sondern gefährdet auch die Artenvielfalt in der Arktis und der Antarktis.

Was da tatsächlich auf dem Spiel steht, das führt dieser im wahrsten
Sinn des Wortes gewichtige Bildband vor Augen. Der Tier- und
Naturfotograf Thorsten Milse war jahrelang in den oft
menschenfeindlichen Regionen unterwegs, seine beeindruckenden
Fotografien nehmen den Betrachter mit auf eine Reise in eisige Welten.
Milse spielt mit Klischees und Gefühlen, er zeigt schmusende Eisbären
und Babyrobben mit großen Augen, flauschige Pinguine und wie blutrot die
Sonne hinter den Eisbergen versinkt. Seine Fotos lassen aber auch
ahnen, wie brüchig diese auf Eis gebaute Welt ist, wie gefährdet die
Tiere sind, deren Kuschelfaktor er so sensationell in Szene gesetzt hat.

Die kurzen Texte erläutern nur das Allernötigste – das Wo, Was und Wer,
die großformatigen Bilder sprechen für sich. Sie führen den Betrachter
so nah an diese fremde, kalte Welt heran, wie er ihr bei einer Reise nur
selten kommen kann. Und sie regen ihn zum Nachdenken an über die
Verantwortung, die der Mensch trägt, damit diese Erde mit all ihren
Extremen überdauern kann. 
Info: Thorsten Milse, Polar World, DuMont, 351 S., 79,90 Euro, ISBN 978-3770189236

2 Kommentare
  • Lisa
    Oktober 13, 2011

    Echt ein tolles Buch, hab es mir schon gekauft. Nur leider werden wir solche schönen Landschaften irgendwann tatsächlich nur noch in Büchern bewundern dürfen wenn die Menschen nicht bald was ändern.

    • Lilo Solcher
      Oktober 19, 2011

      Ganz zu schweigen von den Tieren, die ihr Lebensumfeld verlieren. Wir sind auf dem besten Weg, den Ast abzusägen, auf dem wir es uns bequem gemacht haben.

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