Geschriebenes

Bekannt ist Doris Wiedemann als unerschrockene Weltreisende mit dem Motorrad („Winterreise nach Alaska“). Dass die Abenteurerin auch ein Herz für ihre bayerisch-schwäbische Heimat hat, beweist sie mit ihrem neuestem Buch, einem Allgäu-Reiseführer. Dafür musste die Weltenbummlerin den Motorradsattel mit dem Schreibtischstuhl eintauschen und die Straßen dieser Welt mit den Gängen der Archive.  Schließlich will Doris Wiedemann das, was sie macht, perfekt machen. Und so ist ein Allgäu Reiseführer entstanden, der (fast) keine Fragen offen lässt. Angefangen bei den erdgeschichtlichen Ursprüngen des Allgäus über die frühesten Siedler in den Bergen bis zum (Ski)Tourismus von heute spannt die Diplom Ökonomin auf kompakten 303 Seiten einen weiten Bogen. Und sie kennt sich aus bei dem, worüber sie schreibt, kann selbst in so unscheinbaren Orte wie Buchloe noch Sehenswertes entdecken und empfehlen, weiß auch Bescheid über nicht ganz so bekannte Themenwege wie den Lech-Erlebnisweg bei Lechbruck, den Crescentia-Pilgerweg in Kaufbeuren oder auch die Kalvarienberg-Runde bei Füssen. Natürlich gibt sie auch Tipps, wo aktive Menschen sich austoben können: In der Mountainbike-Arena Allgäu bei Nesselwang etwa oder auf dem Klettersteig-Lehrpfad am Tegelberg. Und sie weiß, wo Hütten zum Übernachten einladen und kleine Museen Geschichten erzählen wie das Allgäuer Bergbauernmuseum in Diepholz. Nicht zu vergessen die traditionellen Feste wie der Viehscheid oder auch das nur alle drei Jahre stattfindende Frundsbergfest in Mindelheim. Zwischen all dem bleibt noch Platz für Geschichten über die Fugger, den Märchenkönig oder den Wasserdoktor von Bad Wörishofen, Sebastian Kneipp. Ergänzt wird diese Fülle von Informationen durch praktische Tipps für einen Aufenthalt vor Ort und nützliche Übersichtskarten. Was will man mehr? 

Info: Doris Wiedemann, Allgäu mit Neuschwanstein, Oberschwaben und Allgäuer Alpen, Trescher Verlag, 202 S., 14,95 Euro