„Eine Bibliothek ist das, was dem irdischen Paradies am nächsten kommt.“
Jacques Bonnet, Romanautor, Verlagsgründer und Übersetzer, ist ein Bibliomane, ein Büchernarr. Und mit seiner Narrheit würde er gerne die ganze Welt anstecken.
Dafür hat er dieses Buch geschrieben, in dem kluge Sätze stehen wie der
obige. Oder wie der: „Die Bibliothek ist ein Konzentrat aus Raum und
Zeit. In ihr sammeln sich alle Schichten der Vergangenheit.“ Bonnet ist
den Büchern verfallen. In „Meine vielseitigen Geliebten“ singt der
Autor das hohe Lied des gedruckten Wortes. Und doch kann sein Büchlein
das Virus nicht wirklich übertragen. Das liegt daran, dass Bonnet ein
Franzose ist und sich vor allem auf die französische Literatur
konzentriert. Die wiederum ist bei uns nicht so recht präsent. So
fremdelt man ein bisschen, wenn man dieses Buch liest, auch wenn
Bonnets intelligente Einsichten etwa zum Aufbau einer Bibliothek oder
zu den unterschiedlichen Lesetechniken jeden Bücherfreund interessieren
dürften.
Info: Jacques Bonnet, Meine vielseitigen Geliebten – Bekenntnisse eines Bibliomanen, Droemer, 151 S., 14,95 Euro
04Mrz. 2010