Mühltalhof: Kopfgeburten und Leibspeisen

Ein „Landeplatz für Ankommende“ mitten auf dem Land, wo Storch und Biber sich Gute Nacht sagen? Schon im Eingangsbereich beweist das Hotel Mühltalhof Mut zum Anderssein. Es ist die Handschrift des Mühlviertler Künstlers Joachim Eckl. Aber auch seine Frau Johanna und sein Schwager Helmut Rachinger beweisen in dem 300 Jahre alten Traditionshaus, das sie von ihren Eltern übernommen haben, Mut zum Außergewöhnlichen.

Irgendwie futuristisch wirkt die Betonellipse mit dem kreisrunden Loch
in der Mitte über dem Eingang zum Hotel. Darunter ein tonnenschwerer
Findling. Joachim Eckls „Landeplatz für Ankommende“ macht das Genießerhotel am Ufer der Großen Mühl zu einem Unikat, einer gelungenen Symbiose von Tradition und Moderne. Halten doch Johanna Eckl und Helmut Rachinger nun schon in der sechsten Generation die Tradition der
Gastfreundschaft aufrecht. Gemeinsam mit Helmuts Frau Ira geben sie ihr Bestes für die „soziale Skulptur“, wie Eckl das Hotel nennt.
Während der 46-jährige mit Heim.Art ein künstlerisches Netzwerk geknüpft hat und Künstler und Impulse aus der großen weiten Welt in das kleine Hotel in der österreichischen Provinz bringt, tun die anderen alles, um die Gäste glücklich zu machen. „Im Prinzip hat jeder eine Rolle in unserem Hotel“, sagt Johanna Eckl, „auch die Partner.“ Ihr Mann verändert mit seiner Kunst etwas in den Köpfen der Gäste, Schwägerin Ira sorgt für die nötigen Streicheleinheiten und Helmut Rachinger wird am Herd kreativ.
Johanna Eckl hat sich in den USA und in Frankreich den Wind um die Nase
wehen lassen und ist dann „gerne wieder nach Hause gekommen“. Bruder Helmut, den der weltläufige Künstler Joachim Eckl als „Künstler
am Herd“ bewundert, ist fasziniert von „Kombinationen, Kreationen und
Kompositionen“, denen er mit großem Erfolg seine eigene Handschrift
aufdrückt. So harmonieren bei dem großen Blonden Flusskrebse mit
Kutteln aufs Trefflichste, wird dank seiner Zauberkünste ein
gewöhnliches Suppenhuhn zur Delikatesse. Zwei Hauben hat sich der
„Heli“ mit seinen ungewöhnlichen Kreationen erkocht, in Oberösterreich
gehört er zu den Top 5. Dabei bleibt der schlanke Koch, der sich keinen
besseren Beruf vorstellen könnte, bescheiden. Von „gespitzter
Novo-Gastronomie“ hält er nichts. Sein ganzer Ehrgeiz zielt darauf
hinaus, „eine eigene Handschrift“ zu entwickeln. 
Bei soviel Teamgeist muss einem um die Zukunft des traditionsreichen
Hotels nicht bange sein, zumal inzwischen schon die siebte Generation
in den Startlöchern steht. „Wir haben eigentlich ein gutes Leben“, sagt
Johanna Eckl und verrät damit das Geheimnis hinter dem Erfolg. Nur
glückliche Gastgeber können auch ihre Gäste glücklich machen. Dass das
Genießerhotel in der Provinz auch „a home for the global traveller“
geworden ist, ist mit ein Verdienst von Joachim Eckl, der für seine
Ideen Menschen jeden Alters und aus den verschiedensten Kulturräumen
zusammen bringt. Der schwarz gelockte Künstler, der auch schon für
Christo und Jeff Koons gearbeitet hat, ist davon überzeugt, dass Kultur auch für Touristen „das beste Futter“ ist. Seine eigene Spielwiese ist ene alte Lagerhalle ganz
in der Nähe vom Mühltalhof. Die und das Hotel sind allemal einen Abstecher aus
Linz wert.  

Info: Genießerhotel Mühltalhof, Unternberg 6, 4120 Neufelden, Österreich, Tel. 0043/7282 62 58 E-Mail: reception@muehltalhof.at, www.muehltalhof.at,  ÜF pro Person ab 42 Euro, in der Suite ab 97 Euro

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