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„Wer Südafrika 2010 zur Weltmeisterschaft
erlebt, lernt ein Land kennen, dessen Bewohner gerade erwachsen werden. Das ist
keineswegs herablassend. Es gibt nichts
Aufregenderes als volljährig zu werden. Es kracht und brennt, es schmerzt und
nichts ist unmöglich.“
Wie sehr es kracht und brennt in Südafrika, davon haben sich die
Schriftstellerin Elke Naters und ihr Partner Sven Lager in den letzten sechs
Jahren überzeugen können, die sie in dem Land am Kap gelebt haben.
Und trotz
aller pubertären Probleme sind sie zu Südafrika-Fans geworden. In
„Gebrauchsanweisung für Südafrika“ geben sie ihre Erfahrungen und Eindrücke an
die Leser weiter. Die erfahren auf 200 Seiten viel über die reizvolle
Landschaft, über die komplizierten Verhältnisse innerhalb der einzelnen
Ethnien, über Buren und andere Afrikaaner, die leckere Küche und alles andere,
was die Kap-Menschen als lekker bezeichnen. Sie werden mit den Rivalitäten
zwischen den Städten Kapstadt und Johannesburg konfrontiert, der Schönen und
der Hässlichen. Sie bekommen angesichts der Fülle südafrikanischer Gerichte
Appetit auf Braai, den traditionellen Grill und wissen nach der Lektüre, warum
sie besser auf den Potjeko, den Eintopf verzichten sollten – weil er zu lange
braucht.
Sie wundern sich nicht mehr, wenn sie Erwachsene barfuß gehen sehen
und wissen, was Kaapse Klopse sind
(Farbige) oder was sich hinter dem Begriff Ubuntu verbirgt (Menschlichkeit auch
gegenüber Feinden). Und das Beste angesichts der Fußballweltmeisterschaft in diesem
Sommer: Sie können sich schon mal auf
den Lärm der Vuvuzelas einstellen, mit denen die südafrikanischen Fans bei der
WM ihrer Begeisterung Luft machen werden, und sich auf Ränge voller behelmter
Fußballfreunde einstellen, die sich mit fantasievoll bemalten Makarapas
ausgerüstet haben. Kurz, die Lektüre macht fit für Südafrika.
Info: Elke Naters/Sven Lager, Gebrauchsanweisung für Südafrika, Piper, 220 S.,
14,95 Euro, ISBN 3492275804
