Auf Humboldts Spuren: Thomas Thiemeyers „Die Stadt der Regenfresser“

Thomas Thiemeyer hat schon einige Wissenschaftsthriller für Erwachsene geschrieben. Dass er da einiges drauf hat, merkt man seinem ersten Jugendbuch „Die Stadt der Regenfresser“ an. Es ist das erste Buch der Reihe „Chroniken der Weltensucher“. Und um Weltensucher geht es auch im ersten Band.

Die Zutaten sind schon spannend genug: Der (angeblich) uneheliche Sohn
des Weltensuchers Alexander von Humboldt, seine schöne Nichte, ein
junger Dieb und eine Voodoo-Priesterin machen sich Ende des 19.
Jahrhundert von Berlin aus auf, um in Wirklichkeit zu sehen, was sie
auf einer Fotoplatte entdeckt zu haben glauben – eine Stadt in den
Wolken. Ein ähnliches Ziel hat allerdings auch ein anderes
interessantes Gespann; der Reporter eines Entdecker-Magazins, der mit
einer ebenso schönen wie rätselhaften Söldnerin auf die Suche nach dem
verschollenen Fotografen ist. Wie in Wirklichkeit auch beginnt ein
gnadenloser Wettlauf um die Erst-Entdeckung, den „Humboldt“ anfangs für
sich entscheidet.
Doch dann kommt es zum entscheidenden Kampf mit einem überraschenden
Ende. Thiemeyer schildert die aufregende Entdeckung eines vergessenen
Volkes, beschreibt die fantastische Stadt in den Wolken und die dunkle
Bedrohung dieser Zivilisation durch gigantische Insekten, und er zeigt
ganz nebenbei auf, wie Sagen und Legenden entstehen können. Dazu gibt’s
sympathische Helden und eine unschuldige Romanze. Was will man mehr?
Der Lesespaß ist garantiert und ein bisschen gescheiter ist man nach
der Lektüre auch. 
Info: Thomas Thiemeyer: Chronik der Weltensucher, 1. Band: Die Stadt der Regenfresser, Loewe, 448 S., 18,99 Euro, ab 12

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