Unheimliche Geräusche: Johan Theorins „Nebelsturm“

Kann man das Eis hören und lautlosen Schrecken? Man kann wie die Hörbuch-Version von Johan Theorins unheimlichem Roman „Nebelsturm“ beweist. Der schwedische Autor hat eine Mischung aus Geister- und Kriminalgeschichte über einen einsamen Hof in Öland, seine Menschen und ihre Vergangenheit geschrieben, die auf mehreren Zeitebenen spielt und verschiedene Perspektiven einnimmt.

Johannes Steck, Daphne Wagner und Ditte Schopp setzen in ihrer Lesung
diese Komplexität mit großer Intensität als Hör-Ereignis um. Von Anfang an schlägt das
Unheimliche dieser Geschichte, gespeist aus altem Aberglauben und
familiärer Verstrickung, aus bedrohlichen Wetterphänomenen und
mörderischen Gedanken, die Hörer in seinen Bann. Denn von Anfang an weiß man, dass auf diesem einsamen Hof, der mit Planken untergegangener Schiffe erbaut wurde, ein Fluch lastet. Und als dann Katherine Westin, die junge Mutter, ertrunken aufgefunden wird und ihr Mann Joakim fast daran zerbricht und sich in abergläubische Hoffnungen flüchtet, ahnt man, dass das Schlimmste noch nicht ausgestanden ist. Es wird noch mehr Tote geben auf Hof Aludden und die lautlosen Gäste in der versteckten Totenkapelle werden mehr werden. Theorin dehnt die Spannung bis ins Unerträgliche, nur um zum Ende hin die Zeitebenen immer näher zusammenzurücken und alles in einem grandiosen Finale aufzuklären.
» Johan Theorin: Nebelsturm. Der Hörverlag, 5 CDs, ca 356 Min., 21,95 Euro.

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