Pelly D. ist ein glückliches Mädchen. Sie plagen keine anderen Sorgen als welche Klamotten sie als nächstes kaufen oder wem sie demnächst ihre Gunst schenken soll. Kurz, die Welt wartet nur darauf, von ihr erobert zu werden. Davon träumt Tony V
Ein Gen-Test verändert Pellys Leben, stürzt sie aus ihren
Teenager-Träumen in eine Angst einflößende Wirklichkeit. Ihr Gen-Code weicht
von dem der Mehrheit ab, als Galrezi ist sie eine Ausgestoßene wie der verachtete
Marek. Die grüne Tätowierung auf ihrer Hand verrät sie. Ihre Tage als „Queen
Bee“ sind gezählt. Alles passiert
schleichend: Zuerst müssen Pelly, ihre Mutter und ihre kleine Schwester aus der
luxuriösen Wohnung in einen armseligen Wohnblock umziehen. Dann bleiben die
alten Freunde aus, jetzt geben andere den Ton an. Schließlich darf Pelly nicht mehr in das hippe
Bad, in dem ihr früher alle zugejubelt hatten. Was bleibt, ist Marek und eine
Liebe, die ganz anders ist als Pellys frühere Flirts. Gemeinsam kommen die
beiden einer unglaublichen Verschwörung auf die Spur: „Wir haben aufgehört, über die Leute zu reden, die
weggebracht wurden & nicht zurückkehren.
Wir denken nicht über die großen Feuer nach, deren Rauch über der Stadt liegt.“
Nur noch eine kurze Weile können Marek und Pelly ihre Liebe auskosten.
Längst wissen sie, dass sie noch nicht am Ende ihres Leidenswegs angekommen
sind. Tony V will nicht wahrhaben, was er schon längst ahnt. Aber sein Vertrauen in die eigene Zukunft ist
erschüttert. Wo sind die Menschen mit den grünen Tattoos geblieben?
L. J.Adlington beschreibt eine beklemmende Zukunftsvision, einen neuen
Rassismus. Doch die Geschichte hat sie
aus der Vergangenheit. Die Galrezi sind die Juden des neuen Planeten und Pelly
ist eine neue Anne Frank. Die schöne neue Welt auf dem neuen Planeten ist
genauso böse und hässlich wie es die alte Erde war.
Info: L. J. Adlington, Gen-Tattoo, Sauerländer aare, 189 S.,
12,90 €