Pilger und Poeten: Christian Rauchs „Künstlerwege“

Die schöne Gegend zwischen Isar und Inn, zwischen Tegernsee und Wendelstein hat immer auch Künstler angelockt, während die Pilger vor allem die Kirchen und Kapellen im Auge hatten. Christian Rauch lädt mit seinem Büchlein „Künstlerwege“ dazu ein, auf den Spuren von Carl Spitzweg und Rainer Maria Rilke, von Thomas Mann und Wilhelm Busch, von Königen und auch von Pilgern zu wandern.

Rund um Brannenburg zum Beispiel, das „stille weltabgeschiedene Dorf“, das für die Maler „Sommerrausch“ und „Lebensgenuss“ war, wie die Schriftstellerin Emma Haushofer-Merk schrieb und das heute wieder eine Künstlerkolonie beherbergt. Hinauf auf den Wendelstein, dem neben der Zugspitze berühmteste Berg Bayerns, wo schon König Max II. sich an der Aussicht delektierte und wo mit dem Wendelsteinkircherl das höchst gelegene Gotteshaus in Deutschland steht. Zum Schliersee, wo nicht nur das Bauernhofmuseum von Skilegende Markus Wasmeier zu finden ist, sondern auch das Schlierseer Bauerntheater, das erste seiner Art in Bayern. Nach Oberaudorf, wo die „Weber an der Wand“, das direkt in die überhängende Felswand gebaute Höhlenhaus Könige ebenso anlockte wie Künstler. Oder zur Wallfahrtskirche Birkenstein, wo nicht nur Pilger sich im Rokoko-Himmel fühlen dürfen. Man sieht, der Autor hat sich gründlich umgesehen in der Gegend, hat die schönsten Plätze rausgesucht, sie in nachvollziehbare Touren eingebunden und das Ganze zu einem einladenden Führer gebündelt, der große Lust macht, gleich loszuziehen und auf Entdeckungstour zu gehen – zu Ganghofer und Courths-Mahler, zu Olaf Gulbransson und Oskar Maria Graf, zu Seen und Kirchen, über Berg und Tal. 
Info: Christian Rauch, Künstlerwege zwischen Isar und Inn, Tegernsee und Wendelstein, Rother Kulturwandern, 150 S., 14,90 Euro 


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