Sonnige Tage am See

Sonne Küssnacht

Das Hotel Sonne in Küssnacht am Zürichsee hat sich den Charme der guten alten Zeit bewahrt und ist trotzdem für die Moderne aufgeschlossen. Hier können Zürich-Besucher sich vom Stress des Stadtbummels erholen. Das Schiff aus Zürich hält am Steg direkt vor dem Hotel. Das hat der Hotelier Hans Caspar Guggenbühl-Abegg so eingerichtet. Denn zu seiner Zeit waren die Guggenbühlers eine einflussreiche Wirte-Dynastie. Mehr als 200 Jahre prägten sie den Stil des Hotels Sonne, das seit 1641 an dieser Stelle steht und 1704 erstmals urkundlich als Wirtshaus erwähnt wurde. Das Alter sieht man dem Haus an, es macht den Charme des Seehotels aus, dem der Turm aus dem 14. Jahrhundert wuchtig zur Seite steht.
Die Gaststuben im vorderen Teil des Hauses sind rustikal-gemütlich, fast so wie sie in der „guten alten Zeit” ausgesehen haben könnten. C.G. Jung sass gerne an einem der Tische und diskutierte mit der Wirtin. Auch Thomas Mann, ein Freund Zürichs, soll sich hier wohl gefühlt haben. Die Sonnen-Wirte waren in der Gesellschaft hoch angesehen. Mitte des 19. Jahrhunderts gehörten eine eigene Bäckerei, eine Metzgerei und Weinberge zur Wirtschaft. Man kelterte den eigenen Wein, hatte eine Essigfabrikation und war federführend bei der Einführung des elektrischen Lichts. All das ist Vergangenheit. Mit Rosemarie Stutz, die das Haus bis zum Anfang der 90er Jahre führte, ging die Dynastie der Guggenbichlers zu Ende. Das Hotel wurde verkauft und von Grund restauriert.
Dabei gestalteten die Architekten Räume, in denen alt und neu ineinander greift. Warme Farben wie sonnengelb, erdbraun und nachtblau holen die Natur ins Haus, moderne Stahlkonstruktionen wetteifern mit alten Holzbalken um die Aufmerksamkeit des Betrachters. Zeitgenössische Kunst unter anderem von Andy Warhol, Jean Tinguely oder Mario Comensoli zieht die Blicke auf sich, die von Art-Déco-Stuckaturen und Säulen abgelenkt werden. Keines der 40 Zimmer ist wie das andere und die Suiten machen Lust auf einen längeren Aufenthalt. Besonders beliebt bei Liebespaaren ist die Turmsuite, in der man vom sonnengelben Stuhl mit der hohen Lehne in die in den Raum integrierte Badewanne schauen kann ­ oder auf den glitzernden Zürichsee. Auf der kleinen Wiese neben dem Steg sind sonnenhungrige Hotelgäste unter sich.
Heute ist die Sonne ein modernes Hotel, das viel Wert auf gute Küche und Gastfreundschaft legt. Im Restaurant „Sonnengalerie” wird feine Küche mit regionalen Zutaten gepflegt­ dem GaultMillau war die Küche zwölf Punkte wert­, in den Gaststuben geht es eher bodenständig zu und in dem einladenden Biergarten am See, der an heißen Tagen die Kundschaft kaum fassen kann, wird asiatisch aufgekocht.
Hotelier René Grüter und seine Partnerin Catherine Julen sind aufmerksame Gastgeber, die in der originell-eleganten Turmbar ebenso zu Hause sind wie im prunkvollen Festsaal, wo die Züricher gerne große Hochzeiten feiern, oder in der wunderschönen historischen Prunkstube mit bemalter Stuckdecke. Eine Portion Verspieltheit zeichnet das ganze Hotel aus, auch wenn die großen Karossen, die den kleinen Parkplatz überfüllen eine andere Sprache sprechen.

Romantik Seehotel Restaurant Sonne, Seestr. 120, CH-8700 Küsnacht/Zürich, Tel. 0041/44914/1818, Fax 1800, E-Mail: home@sonne.ch, www.sonne.ch
DZ für zwei Personen ab 180 ¤ , Junior-Suite für zwei ab 353 ¤ jeweils mit Frühstücksbüfett.

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