Mörder ohne Gewissen

Viveca Sten ist bekannt dafür, dass sie in ihren Krimis heikle Themen anpackt. Der ehemaligen Chefjuristin bei der schwedischen Post geht es nicht um oberflächliche Brutalität, sie interessieren die Hintergründe, die zum Mord führen – und die können oft ganz andere sein als erwartet.
Das trifft auch auf den sechsten Fall zu, den der sympathische Ermittler Thomas Andreasson zu lösen hat. Handelt es sich bei der Toten, die man ausgerechnet nach Heiligabend erfroren vor dem Seglars Hotel auf Sandhamn findet, doch um eine prominente Kriegsberichterstatterin und investigative Journalistin. Während Thomas an dem offenbar komplizierten Fall zu knabbern hat und an der Rolle des Exmannes kaut, hat seine Jugendfreundin Nora ganz andere Probleme. Der neue Chef der erfolgreichen Bankjuristin spielt ein falsches Spiel und drängt sie zu einer Entscheidung, die ihr Leben verändern wird.
So spielen viele Dinge mit in diesem spannenden Krimi, bei dem ein weiterer Mord und ein Mordversuch die Ermittler auf Trab halten: Mobbing im Beruf, Ausländerfeindlichkeit (Thomas‘ Kollege Aram wird bei der Recherche im Dunstkreis der rechten Partei schwer verletzt), Karrieresucht, die Berufsrisiken von kritischen Journalisten und die Schwierigkeiten, einen anspruchsvollen Beruf mit Familienpflichten in Einklang zu bringen. Entsprechend groß ist zunächst auch der Kreis der Verdächtigen, den Thomas auch mir Noras Hilfe reduzieren kann – bis er auf einen Täter stößt, dessen Kaltblütigkeit auch den abgebrühten Ermittler entsetzt…
Info: Viveca Sten: Tod in stiller Nacht, Kiepenheuer & Witsch, 398 S., 14,99 Euro

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