• Von oben besehen sieht Neapel aus wie andere Städte auch, mit Wolkenkratzern und einem Häusermeer. Doch die Stadt hat ihren ganz eigenen Charme.

    Von oben besehen sieht Neapel aus wie andere Städte auch, mit Wolkenkratzern und einem Häusermeer. Doch die Stadt hat ihren ganz eigenen Charme.

  • Die ganze Stadt ist Bühne.

    Die ganze Stadt ist Bühne.

  • Die Piazza Dante ist eines der quirligen Zentren in der Millionenstadt.

    Die Piazza Dante ist eines der quirligen Zentren in der Millionenstadt.

  • Auf der Dachterrasse von Claudio Morelli  ist der Tisch für uns gedeckt.

    Auf der Dachterrasse von Claudio Morelli ist der Tisch für uns gedeckt.

  • Vom Vomero aus wirkt Neapel wie eine Spielzeugstadt.

    Vom Vomero aus wirkt Neapel wie eine Spielzeugstadt.

  • Am  Weg der Götter haben auch diese Steinmännchen eine göttliche Aussicht.

    Am Weg der Götter haben auch diese Steinmännchen eine göttliche Aussicht.

  • An jeder Ecke lockt ein neuer Ausblick, einer schöner als der andere.

    An jeder Ecke lockt ein neuer Ausblick, einer schöner als der andere.

  • Auch Nicht-Götter schwelgen in der Schönheit des Sentiero degli Dei.

    Auch Nicht-Götter schwelgen in der Schönheit des Sentiero degli Dei.

  • Auf den Fähren drängen sich die Touristen, die nach Capri wollen.

    Auf den Fähren drängen sich die Touristen, die nach Capri wollen.

  • Extravagant wie die Insel sind auch die Capri-Taxen.

    Extravagant wie die Insel sind auch die Capri-Taxen.

  • Fantastisch ist der Blick von der Villa des Inselarztes und Autors Axel Munthe auf Capri.

    Fantastisch ist der Blick von der Villa des Inselarztes und Autors Axel Munthe auf Capri.

  • Wir meiden den Massenandrang in Pompeji.

    Wir meiden den Massenandrang in Pompeji.

  • … und sehen trotzdem Schönes wie diese Wandbemalung im Haus des Menandro.

    ... und sehen trotzdem Schönes wie diese Wandbemalung im Haus des Menandro.

  • Ein Großteil der Besuchermassen in Poempeji kommt von den Kreuzfahrtschiffen, die vor Neapel liegen.

    Ein Großteil der Besuchermassen in Poempeji kommt von den Kreuzfahrtschiffen, die vor Neapel liegen.

  • Auch auf dem Weg zum Vesuv-Krater sind Touristen in Massen unterwegs.

    Auch auf dem Weg zum Vesuv-Krater sind Touristen in Massen unterwegs.

  • Über sonnengelben Ginster blickt man hier auf den Golf von Neapel .

    Über sonnengelben Ginster blickt man hier auf den Golf von Neapel .

  • Positano empfängt uns mit pastellfarbenen Häusern, die am Hang  über dem blauen Meer kleben.

    Positano empfängt uns mit pastellfarbenen Häusern, die am Hang über dem blauen Meer kleben.

  • Die Domtreppe von Amalfi ist ein Touristenmagnet.

    Die Domtreppe von Amalfi ist ein Touristenmagnet.

  • Der Zitronenbaum macht’s möglich: Jugend und Reife gleichzeitig.

    Der Zitronenbaum macht's möglich: Jugend und Reife gleichzeitig.

  • Grandioser Platz für ein grandioses Gebäude: Oscar Niemeyers Auditorium in Ravello.

    Grandioser Platz für ein grandioses Gebäude: Oscar Niemeyers Auditorium in Ravello.

  • Die Villa Cimbrone war für viele Künstler ein Traum.

    Die Villa Cimbrone war für viele Künstler ein Traum.

  • Die Terrazza dell’Infinito ist ein Erinnerungsfoto wert.

    Die Terrazza dell’Infinito ist ein Erinnerungsfoto wert.

Smart & Small am Golf von Neapel

Wie hatten wir uns gesorgt vor diesem Kurzurlaub: Bei einer Kleingruppe könnte ein einziger Teilnehmer die Stimmung verderben, hatten Freunde geunkt. Und in so einer kleinen Gruppe könne man dem auch nicht entgehen. Die Sorge war überflüssig. 15 Gäste kamen zusammen für diese Reise nach Neapel und an die Amalfitana. Ja, es dauerte, bis man wusste, wer sich hinter welchem Namen verbarg. Aber schnell war man bei „Du“, erzählte von früheren Reisen, von den Familien, von den Hobbys. Niemand, der sich vordrängte, der alles besser wusste. Niemand, der Sonderbehandlung verlangte. Dass alles so harmonisch ablief, lag auch am sympathischen und kompetenten Führer Javier – und natürlich am Programm der Reise, die vom Städte-Erlebnis Neapel über die Ausgrabungen von Pompeji und den Vesuv bis nach Positano und an die spektakuläre Küstenstraße Amilfitana führte, dorthin, wo einst die Reichen und Schönen Urlaub gemacht haben.

Neapel:  Die ganze Stadt ist Bühne

Schon der Start in Neapel birgt einige Überraschungen. Die Stadt wird ihrem (schlechten) Ruf nicht gerecht. Im Gegenteil, sie bezaubert uns mit einer Lebendigkeit, die ihresgleichen sucht. Die ganze Stadt scheint Bühne. Überall wird musiziert, improvisiert. Da ein Festzug in traditionellen Kostümen, dort eine Freiluftpräsentation der Feuerwehr. Auf der Einkaufsmeile Via Toledo ein babylonisches Sprachgewirr: Monstergruppen aus den vor Neapel liegenden Kreuzfahrtschiffen, Trüppchen von Schülern und Studenten, einzelne Japaner und Inder, Straßenmusikanten, Migranten. Ein scheinbar nie endender Fluss von Menschen. Die Welt zu Gast in Neapel – und wir mittendrin.
Überall viel Polizei, unaufdringlich aber präsent. Vor der Piazza Dante, wo ein kleiner Markt aufgebaut ist – mit Produkten aus der Region. Auf der weitläufigen Piazza del Plebiscito vor der imposanten Kirche San Francesco di Paola, wo vor dem Altar das Standbild von Padre Pio, des lange umstrittenen Heiligen, mit frischen Blumen geschmückt ist. Gegenüber der mächtigen Kirche der Palazzo Reale, derzeit hinter einem Gerüst verschwunden. Es wird viel gebaut in dieser alten Stadt und viel restauriert. Auch in der Galleria Umberto I stehen schon wieder Gerüste. Die schönen alten Häuser können ganz schön ins Geld gehen.
In den Hinterhöfen maskieren farbenfrohe Graffiti den Verfall, es gibt aber auch fast dörflich anmutende Winkel mit Blumenschmuck und schlafender Katze. Nobel mutet die Wohngegend auf dem Vomero an, dem innerstädtischen Hügel, der vom Castello Sant‘ Elmo und dem Kloster San Martino gekrönt wird. Von hier oben schweift der Blick über den Golf von Neapel bis hinüber zum Vesuv, wirken selbst die neuen Wolkenkratzer wie Türmchen aus dem Lego-Baukasten und ganz Neapel wie ein Häusermeer. Dem alten Neapel ganz nahe kommt man in den engen Gassen der Spaccanapoli oder in den Quartieri Spagnoli, den spanischen Vierteln, wo die Häuser so nahe beieinander stehen, dass sich die Einwohner über die Gasse die Hände reichen könnten. Hier flattert noch die Wäsche im Wind, Frauen unterhalten sich aus den Fenstern, Hunde dösen im Dämmerlicht. Neapel wie im Film.
An einem Abend sind wir zu Gast beim Fotografen Claudio Morelli, wo auf der Dachterrasse schon der Tisch gedeckt ist. Wir fühlen uns wie in einer großen Familie, lassen uns die Dachlandschaft zeigen, den Antennenwald und schauen staunend in Neapels Eingeweide. So intim kann eine Kleingruppen-Reise sein!

Pompeji und der Vesuv ohne Hindernisse

Und so praktisch. Bei der Fahrt nach Pompeji hat Javier schon alles geregelt, die Zugfahrkarten gekauft, den örtlichen Guide bestellt. Wir brauchen uns um nichts zu kümmern und auch nicht anzustehen. Der stämmig Antonio mit der sonoren Stimme führt sein Grüppchen antizyklisch durch die Ausgrabungen, so dass wir den Massen immer einen Schritt voraus sind und trotzdem die schönsten Villen und Mosaiken sehen.
Auch bei der Fahrt auf den Vesuv fühlen wir uns bestens betreut. Der Kleinbus erklimmt die Passstraße ohne Probleme, und entlässt uns kurz vor dem Weg zum Krater. Die meisten nehmen die Herausforderung an, wandern bis zum Gipfel, blicken in den Krater und hinaus auf den Golf von Neapel bis dorthin, wo sich die Stadt erstreckt. Man trifft sich am Kraterrand, fotografiert sich gegenseitig und freut sich über die schöne Sicht. Fürs Mittagessen hat Javier schon Plätze reserviert. Es gibt ein festes Menü für Touristen. Auch wenn wir es selber zahlen, sind wir froh, dass wir so gut versorgt werden.

Positano und Capri und das Gefühl von Urlaub

So kann’s weitergehen in der zweiten Station Positano, dem Städtchen, das durch seine pastellfarbenen Häuser berühmt geworden ist, die am Hang über dem blauen Meer kleben als wollten sie beweisen, dass sich Schwerkraft überwinden lässt. Unser Hotel liegt in einer kleinen Bucht etwas abseits. Den malerischen Weg dorthin nehmen die meisten gern in Kauf.
Von Positano aus erobern wir mit der Fähre Capri, das zwar überfüllt ist aber noch immer verstörend schöne Ausblicke gewährt, so von der Villa des Inselarzts und Schriftstellers Axel Munthe aus. Und Javier weiß ein stilles Eckchen nahe dem (eingerüsteten) Arco Nationale, wo wir in aller Ruhe essen und in der Sonne sitzen können. Da stellt sich schnell ein Wohlgefühl ein. Urlaub eben. Keine Pflicht zur Besichtigung eines Museums oder einer Kirche tut dem Abbruch. Wer will, der kann. Aber keiner muss.
Gäbe es noch eine Steigerung für den schönsten Ausblick – den allerschönsten hatten wir auf dem Sentiero degli Dei, dem Weg der Götter. Auch D.H. Lawrence, der sinnenfrohe englische Autor, weltbekannt durch seinen Roman „Lady Chatterly’s Lover“, hat diesen wundervollen Pfad hoch über der amalfitanischen Küste seiner Schönheit wegen gerühmt. Wer, wenn nicht die Götter, könnten eine solche Landschaft schaffen, die alle Sinne betört? Auf dem manchmal steil ansteigenden Weg sind wir (fast) unter uns und haben Muße, den Duft des Südens zu inhalieren und die Augen über das Meer, die Bergkette, die Inseln spazieren zu lassen. Und nach der hin und wieder anstrengenden Kletterei schmeckt die bodenständige Mahlzeit im Restaurant Santa Clara besonders gut.

Verschwenderische Schönheit in Ravello

Auch Amalfi ist übervoll von Touristen, selbst unser Kleinbus kommt auf der schmalen Straße nicht durch. Wir stecken im Stau. Aber wen stört das angesichts der schönsten Ausblicke, die im Schneckentempo an uns vorüberziehen? Wir haben uns entschieden, einen Zitronenbauern zu besuchen und Javier hat alles für die Tour vorbereitet. Toto Aceto hat Erfahrung mit Medien, war schon in deutschen Magazinen, sogar im Fernsehen. Der Mann ist ein Profi und vermittelt uns, wie schwer die Arbeit eines Zitronenbauers heute noch ist – und wie beglückend.
In Ravello schließlich, wo Wagner sich für das Bühnenbild von Klingsors Zaubergarten im Parsifal inspirieren ließ, wo Gore Vidal über 30 Jahre seinen Wohnsitz hatte und Oscar Niemeyer das sensationelle Auditorium baute, tauchen wir noch einmal ein in die Welt der Schönen und Reichen, erinnern uns an Greta Garbo, die hier heimlich ihren Geliebten Leopold Stokowski traf, an Virginia Woolf, Salvador Dalí und auch wieder an D.H. Lawrence. Sie alle waren der Pracht der Gärten in der Villa Cimbrone verfallen. So verschwenderisch ist sie, dass auch uns die Augen übergehen. Auf der Terrazza dell’Infinito direkt über dem unendlichen Meersblau können auch wir nicht widerstehen und machen ein Erinnerungsfoto.

Info:
Smart & Small nennt sich das neue Programm von Studiosus, das sich an Berufstätige richtet, die auch mal entspannen wollen. Die Kleingruppenreise „Den Alltag vergessen am Golf von Neapel“ dauert acht Reisetage und kostet ab 1495 Euro ohne Flug. Der Ausflug nach Capri schlägt mit 80 Euro zu Buche, ein Schnäppchen angesichts der Fähr- und Taxipreise: www.studiosus.com
Wohnen. Das Chiaja-Hotel de Charme in Neapel liegt mittendrin im quirligen Zentrum, die Zimmer sind eher klein und können auch zum Lichthof rausgehen. Zum Frühstück gibt’s italienisches Gebäck und Früchte in familiärer Umgebung: www.chiaiahotel.com
Das Hotel Pupetto in Positano liegt etwas abseits vom Ort, hat aber dafür einen eigenen Strand. Die sehr unterschiedlichen Zimmer sind groß und haben alle Meerblick. Zum Frühstück gibt’s ein Büffet auch mit Wurst und Käse: www.hotelpupetto.it
Essen & Trinken. Al Cucciolo Bohemien, Vico Berio 7, 80132 Napoli: Uriges Restaurant mit alten Starfotos und viel Geschichte an den Wänden. Bodenständig italienisch, zentral gelegen in einer Seitenstraße der Via Toledo.
Restaurant Santa Croce, Via Nocelle 19, 84017 Positano, schöne Aussicht, gute regionale Küche, leckere Vorspeisen: www.ristorantesantacrocepositano.com
Le Grottelle, Via Arco Naturale 13, 80073 Capri, fantastischer Ausblick, typisch italienische Spezialitäten: http://www.capri.net/en/c/le-grottelle
El Capitano, Viale Pasitea 119, 84017 Positano, hoch über dem Meer mit schönem Blick auf die Galli Inseln. Feine Küche, raffiniert kombiniert.

Es gibt bisher keine Kommentare.

Kommentar schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert